
Der Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu und trifft die Ausbildungsbetriebe ganz besonders. Während Unternehmen intensiv nach qualifiziertem Nachwuchs suchen, zeigt die junge Generation der Auszubildenden deutlich, wie stark sie psychisch belastet ist. Stress, Leistungsdruck, Selbstzweifel und Zukunftsängste gehören für viele Jugendliche inzwischen zum Alltag.
Wer als Unternehmen weiterhin attraktiv bleiben möchte, kommt deshalb an einem Thema nicht mehr vorbei: mentale Gesundheit in der Ausbildung.
Warum mentale Gesundheit heute unverzichtbar ist
Studien zeigen seit Jahren, dass der mentale Druck auf junge Menschen so hoch ist wie nie. Sie wachsen in einer Welt auf, die schneller, komplexer und reizintensiver ist als die Generationen davor. Viele jonglieren mit schulischem Druck, familiären Anforderungen, Unsicherheiten durch Social Media und Zukunftsängsten.
Wenn diese Belastungen auf die Erwartungen eines Ausbildungsbetriebs treffen, entstehen Überforderung, Fehlzeiten oder sogar Ausbildungsabbrüche. Psychische Belastungen zählen mittlerweile zu den häufigsten Gründen, warum Ausbildungen nicht beendet werden.
Hinzu kommt der Arbeitsmarkt:
Die Bewerbungen werden weniger, die Erwartungen der jungen Generation steigen. Gen Z sucht heute nicht nach Prestige, sondern nach Sinn, Sicherheit, Wertschätzung und einer gesunden Arbeitsumgebung. Unternehmen, die diese Werte glaubhaft leben, gewinnen deutlich leichter engagierte und langfristig motivierte Nachwuchskräfte.
Aber es geht um mehr als Recruiting.
Wer ausbildet, übernimmt Verantwortung für junge Menschen, die noch am Anfang ihres beruflichen Weges stehen. Sie brauchen Orientierung, Unterstützung und einen Rahmen, in dem sie sich entwickeln können.
Eine Unternehmenskultur, in der offen über Belastungen gesprochen werden darf, in der Fehler als Lernchance gesehen werden und in der Auszubildende als Menschen wahrgenommen werden, stärkt ihr psychisches Wohlbefinden und verbessert gleichzeitig die Qualität der Ausbildung.
Denn eines ist klar:
Mentale Gesundheit und Leistungsfähigkeit gehören zusammen.
Wer sich innerlich stabil fühlt, ist motivierter, lernbereiter, konzentrierter und seltener krank. Das reduziert Ausfallzeiten, verhindert Ausbildungsabbrüche und fördert ein gesundes Miteinander.
Zwischen Augenrollen und Verantwortung – ein ehrlicher Blick
Und ja, ich weiß, dass manche beim Thema „mentale Gesundheit“ innerlich die Augen verdrehen.
Der Druck in Unternehmen ist groß. Neue Anforderungen kommen ständig dazu, Ressourcen sind knapp und die Verantwortung wächst gefühlt jedes Jahr.
Da klingt mentale Gesundheit schnell nach noch einem Thema oben drauf – nach „weichgespültem Kram“, der im Alltag schwer unterzubringen ist.
Ich kann das gut verstehen.
Und trotzdem bleibt eine Wahrheit bestehen:
Unsere Auszubildenden leben in einer Welt, die wir gestaltet haben.
Eine Welt voller Geschwindigkeit, Komplexität und ständiger Reizüberflutung. Eine Welt, in der psychische Stabilität unter völlig neuen Bedingungen wachsen muss.
Deshalb ist Abwehr keine Lösung.
Die Herausforderungen verschwinden nicht, wenn wir sie ignorieren.
Verantwortung bedeutet: hinsehen, nicht wegsehen.
Wir – Ausbildende, Führungskräfte und Unternehmen haben die Möglichkeit, die Bedingungen zu verändern, unter denen junge Menschen ins Berufsleben starten. Und wir können das schaffen.
Wer, wenn nicht wir?
Es geht nicht darum, Auszubildende in Watte zu packen.
Es geht darum, sie zu stärken.
Sie zu begleiten.
Und ihnen zu helfen, unter den heutigen Lebensbedingungen gesund zu wachsen.
Mentale Gesundheit ist kein Zeichen von Schwäche.
Sie ist ein Standortvorteil, eine Verantwortung – und ein Investment in die Zukunft.
Was Unternehmen wirklich anbieten können: Beziehung
Die gute Nachricht ist:
Es braucht keine großen Programme, keine hohen Investitionen und keine komplexen Maßnahmen.
Das Wertvollste, was Unternehmen und Ausbilder geben können, ist Beziehung.
Echte Verbindung.
Ein menschliches Gegenüber.
Wenn Auszubildende spüren:
„Ich werde gesehen. Ich darf Fragen stellen. Ich darf Fehler machen. Ich bin willkommen.“
… dann entsteht automatisch das, was junge Menschen am dringendsten brauchen:
- Sicherheit
- Vertrauen
- Orientierung
Diese drei Elemente beruhigen das Nervensystem, senken Stress und schaffen die Grundlage für Lernen, Motivation und Bindung.
Beziehung ist kein „Nice-to-have“.
Sie ist das Fundament einer erfolgreichen Ausbildung – und der wirksamste Beitrag zur mentalen Gesundheit.
Die Zukunft der Ausbildung ist menschlich
Eine gesunde Ausbildungskultur entsteht nicht durch ein Konzept, sondern durch Haltung.
Durch die Art, wie wir einander begegnen.
Durch Verbindung statt Distanz.
Durch Vertrauen statt Kontrolle.
Mentale Gesundheit beginnt dort,
wo jemand sagt:
„Ich bin da.“
Lassen Sie uns ins Gespräch kommen
Wenn Sie überlegen, wie Sie mentale Gesundheit und eine stärkende Ausbildungskultur in Ihrem Unternehmen verankern können, unterstütze ich Sie gerne.
Gemeinsam entwickeln wir alltagstaugliche Wege, um:
- mentale Gesundheit zu fördern,
- Auszubildende zu stärken
- und eine Kultur zu schaffen, die Orientierung, Vertrauen und Sicherheit gibt.
Schreiben Sie mir gerne und lassen Sie uns gemeinsam den ersten Schritt gehen.
